Der Sommer, als ich dreizehn war

Doyle, Brian, 2003
Verfügbar Ja (1) Titel ist in dieser Bibliothek verfügbar
Exemplare gesamt 1
Exemplare verliehen 0
Medienart Buch
ISBN 978-3-7891-3307-7
Verfasser Doyle, Brian Wikipedia
Beteiligte Personen Hachmeister, Sylke Wikipedia
Systematik WEB - Importe aus Online-Katalogisierung
Schlagworte Familie, Vater, USA, Adoleszenz, Reisen
Verlag Oetinger
Ort Hamburg
Jahr 2003
Umfang 127 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Brian Doyle
Annotation Rezension: Reisen bildet - meint ein altes Sprichwort. Eine weitere Banalität: Kinder und Jugendliche sind aus der Sicht der Erwachsenen bildungsmäßig noch sehr defizitär. Kein Wunder also, dass das Motiv der Reise in der KJL eine nicht unbedeutende Rolle spielt und dass andererseits Eltern - vorzugsweise Väter - gerne Familienreisen planen, mit oder - bei zunehmendem Alter - häufiger gegen deren Willen. Mit "Der Sommer, als ich dreizehn war" des kanadischen Autors Brian Doyle (im Original besser "Hey, Dad!") ist jetzt eine der schöneren Reise- und Bildungsgeschichten auch in deutscher Sprache erschienen. Eine Familie beschließt, per Auto den Kontinent zu queren, von Ottawa nach Vancouver zu fahren. Dass Megan, aus deren Sicht erzählt wird, nicht die geringste Reiselust hat, erleichtert diese anstrengende Fahrt nicht unbedingt. Die Hauptpersonen des Textes, dessen Erzähl-Geschwindigkeit der Fortbewegungsart des Personals entspricht, sind das 13-jährige Mädchen und ihr Vater: Megan, die beim Weinen lachen kann und umgekehrt, die mit den anderen Streit sucht und sie Augenblicke später wieder berühren möchte. Und der Vater, der alles für ungeheuer lehrreich hält - Reisen bildet -, der zu allen Menschen freundlich ist, Geschichten erzählt und gern den Kasper macht. Und der am letzten Tag der Reise 40 Jahre alt wird, was ihn ein wenig nervös zu machen scheint. Eine Tochter mit 13 und ein Vater mit 40! Die schöne Geschichte einer Vater-Tochter-Beziehung erzählt der kanadische Autor einfach und linear auf der Folie der Kontinentquerung. Er nutzt sie, um zahlreiche kleine Anekdoten einzuflechten, über die Familie und vor über das Land, seine Geschichte und seine Mythen. Nach gut 6000 Kilometer sind dann auch nicht nur Megan und ihr Vater klüger geworden, sondern auch die LeserInnen. Dass diese besondere Art zu reisen, im Auto von einem Picknickplatz zum nächsten, von einer Hütte zur nächsten, bisweilen mühsam ist, staubig, Nerv tötend, ist klar. Sie mutet auch etwas antiquiert an, erinnert an die Zeiten des Wohnwagentourismus. Einige wenige Hinweise bestätigen das: Die Reise- wie die Entstehungszeit liegen in den 70er Jahren. Wenn der 1978 erschienene Erstling Doyles auch sicherlich noch weniger kunstvoll erzählt ist, als die späteren (und bereits in deutscher Sprache vorliegenden) Bücher "Der Mann mit der Maske" oder "Chip jagt P.Peroni", so wird das große Talent des Autors doch schon in diesem frühen Text deutlich. In einem kleinen Aufsatz mit dem schönen Titel "Doyling Around"meint Jeffrey Canton, dass "Hey, Dad!" zwar ge- aber nicht veraltet ist, viel mehr gereift "like a good scotch." Dem schließe ich mich an und empfehle diesen Text von Herzen. Auch Lesereisen bilden. *ag* Franz Lettner

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