Prinz Faisals Ring

Reuter, Bjarne, 2002
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Exemplare gesamt 1
Exemplare verliehen 0
Medienart Buch
ISBN 978-3-7941-4800-4
Verfasser Reuter, Bjarne Wikipedia
Beteiligte Personen Haefs, Gabriele Wikipedia
Systematik WEB - Importe aus Online-Katalogisierung
Schlagworte Abenteuer, Freundschaft, Piraten
Verlag Sauerländer
Ort Aarau
Jahr 2002
Umfang 491 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Bjarne Reuter
Annotation Annotation: Gelungene Mischung aus Abenteuer-, Bildungs-, Schelmen- und historischem Roman Rezension: Der Held heißt Tom Collins. Er kommt irgendwann in den 1620er Jahren auf Nevis, einer kleinen Karibikinsel, zur Welt. Unmittelbar vor seiner Geburt, heißt es, seien fünf Krokodile auf dem Anlegesteg gesehen worden. Danach seien es nur mehr vier gewesen, die sich ins Wasser zurückzogen hätten. Dass die Angaben über die Zahl der Krokodile variieren, soll uns nicht weiter stören in einer Geschichte über einen Helden, der mit einer lebhaften Phantasie ausgestattet ist, wie seine Mutter sagt. Seine Schwester Feodora - "Der Teufel soll alle Schwestern holen" - heißt ihn gar einen Lügenbold. Und die alte Zamora, die viele - auch der Inquisitor Salazar - für eine Hexe halten, meint, er sei eine Mischung aus edelstem Wein, stärkstem Rum und reinstem Quellwasser. Tom ist ein zäher Brocken, dessen Ehrgeiz es ist, unendlich reich zu werden. Ob seine grünen Augen auf seinen irischen Vater zurückzuführen sind oder darauf, dass er von einer großen Sehnsucht erfüllt ist, wie eine junge Frau nach einem tiefen Blick in diese Augen meint, darüber kann nichts Endgültiges gesagt werden. "Im Jahre des Herrn 1639 kenterte ein portugiesischer Vollmaster vor der Küste von Saint Christopher und ging mit Mann und Maus unter". So beginnt dieser knapp fünfhundert Seiten starke Roman, der zu Recht als großartige Hommage an Abenteuer-Schriftsteller wie Mark Twain, Daniel Defoe, Robert Louis Stevenson oder Jack London bezeichnet wurde. "Prinz Faisals Ring" ist die Geschichte einer Odyssee, die einen Jungen - getrieben von Ehrgeiz und Sehnsucht - in die Welt der Seefahrer, der armseligen Häfen und verruchten Kneipen führt, auf Zuckerrohrplantagen voller Sklaven, in die Hände eines großen Piraten oder in die Nähe von Kannibalen und Inquisitoren. Dass dieser Junge im Lauf der Geschichte nicht nur des öfteren dem Tod näher ist als dem Leben, sondern wächst und erwachsen wird, ist naheliegend. Die Meisterschaft des dänischen Autors, der 2002 für den Hans-Christian-Andersen-Preis nominiert wurde, besteht wohl darin, verschiedenen Erzähltraditionen - die des historischen Romans, des Bildungs- und Entwicklungsromans, des Schelmenromans und des Abenteuerromans mit all seinen verschiedenen Ausprägungen - so souverän und lustvoll zu einem Ganzen verwoben zu haben, dass daraus Unterhaltungsliteratur höchster Qualität entstanden ist (nicht vergessen werden soll, dass für die deutsche Fassung die Übersetzerin Gabriele Haefs wesentlich mitverantwortlich ist). "Prinz Faisals Ring" ist starkes, an exotischen Gewürzen reiches Lesefutter - für junge wie für jene erwachsenen LeserInnen, die noch wissen, was Sehnsucht ist. *ag* Franz Lettner

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