Annotation |
Der ganz normale Alptraum über eine Welt, in der Computer die Macht übernommen haben. (DR) * Wir befinden uns im Europa zu Beginn des nächsten Jahrtausends. Alles ist, wie es jetzt ist, bloß ein wenig besser organisiert: Jeder Mensch hat eine einzige Kennummer, die universal gültig ist: als Fahrkarte, Bankcode, Eintrittscode... Und die technische Ausstattung ist insgesamt ein wenig weiter gediehen. Der Mensch ist aber derselbe: Träge und zugleich voller Pläne, einsam unter Menschen, auf der Suche nach dem Traum vom Glück, das immer noch vor allem in der Illusion einer funktionierenden Partnerschaft gesehen wird. Tubor Both lebt in der zentraleuropäischen Musterstadt Wohnwiesen, arbeitet im Datenzentrum, dem Gehirn der Macht, ist einsam und trinkt zuviel. Diverse Zufälle machen aus ihm einen Terroristen, der die Macht, den Computer, lahmlegen will. Daß der Computer aber schon viel weiter ist, sich nach einem Zusammensturz in der nächst besseren Version wiederinstalliert - damit hat der naive Mann nicht gerechnet. Formal spannend inszeniert als Geständnis vor einer Art Eurocourt endet die übliche Vision von der Computerkratie mit dem schlimmsten aller Alpträume: Der Mensch ist völlig und endgültig ausgeschaltet. Gekonnt erzählt, vermag der Text jedoch der Tradition der Sience Fiction nichts wirklich Neues hinzuzufügen. *bn* Franz Lettner |