Annotation |
Die Freundschaft zwei Jungen im Überwachungssystem einer Lehrerbildungsanstalt der Nazis. (ab 13) (JE) Das Sudetengebiet in der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Zu Beginn des Buches wird der 14jährige Josef Böhm von Vater und Mutter am Bahnhof verabschiedet. In einer Lehrerbildungsanstalt soll er die Chance zur Weiterbildung erhalten. Am Ende des Buches ist ein Jahr vergangen, und Josef Böhm ist aus seiner behüteten Kindheit herausgetreten. Die "lausigen Zeiten" in der kasernenähnlichen Anstalt mit ihrem zynischen Drill, den systematischen Demütigungen und dem bedingungslosen Gehorsam hätten auch seinen Willen brechen können, aber da gab es gottlob noch Florian. Die Freundschaft mit ihm hat ihm geholfen, vieles durchzustehen und den Wahnsinn des Systems zunehmend zu durchschauen. - Holub erzählt voll menschlicher Wärme vom Schicksal einfacher Menschen, deren Lebensformen und Glaubensvorstellungen in die Mühlen eines gnadenlosen Systems geraten. Ihr Widerstand ist nicht heroisch, eher von der unbeirrbaren Naivität eines Schweyk und von bodenständiger Religiosität geprägt. - Ein gleichermaßen hintergründiger wie unterhaltsamer Jugendroman. Allen Bibliotheken nachdrücklich empfohlen. *bn* Reinhard Ehgartner |