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Annotation: Hathaway Jones, ein etwa vierzehnjähriger Junge, beliefert Goldgräber und abgelegene Farmer mit Lebensmittel und Munition und verliebt sich dabei in das Mädchen Flora Dell. Rezension: Katja Behrens erzählt die Geschichte eines Jungen in Oregon, der zur Zeit der Goldgräber abgelegene Farmen mit Post, Lebensmittel und Munition beliefert hat. Aber beinahe noch wichtiger - so steht"s im Einleitungstext - waren die vielen selbst erfundenen Geschichten, die er den Menschen erzählt hat. Ein wenig irreführend, dieser Hinweis, denn man muss sich lange durch das Buch kämpfen, bevor man auf die erste dieser Geschichten stößt. Macht aber eigentlich nichts, denn die und alle weiteren sind ohnehin eine Enttäuschung. Dass Hathaway Jones mit ihnen Goldgräber aus aller Welt in seinen Bann gezogen hat, ist schlicht unmöglich. Davon abgesehen gelingt es der Autorin, ein sehr anschauliches Bild des Hathaway Jones zu zeichnen. Ganz nebenher vermittelt sie den LeserInnen ein Gefühl für ihren Helden. Typisch, denkt man und lächelt wohlwollend, wenn Hathaway Jones sich bemüht, auf seine ein wenig linkische Art seiner Liebe Flora Dell näher zu kommen. Durch die manchmal ein wenig beiläufige Beschreibung der Liebesgeschichte, die sich zwischen den beiden Jugendlichen entwickelt, ist jede Kitschgefahr auf wunderbare Weise gebannt. Abenteuerlich spannend allerdings wird die Geschichte an keiner Stelle. Auch die eingestreuten Morde lösen keine Adrenalinstöße aus. Schade eigentlich. Denn - seien wir ehrlich - wer ein Buch über das Goldgräbermilieu liest, sollte doch eine saftige Portion Abenteuer erwarten dürfen. *ag* Cornelia Hammerschlag |